Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 95

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
95 Das Westdeutschewefland. ___§ 64 Abb. 3, §64. Frühlingssturmflut in der Nordsee. (Aus dem Illustr. Deutschen Flottenkäender, Verlag Wilh. Köhler, Minden. Preis geb. 1 Mk.) Das Bild zeigt uns so recht deutlich die furchtbare Gewalt der Naturkräfte, mit denen die Küstenbewohner der Nordsee von alters her im Kampfe liegen. Haushoch schleudert der wütende Weststnrm die schaumgekrönten Nordseewogen empor. Abb. 4, §64. Schiffswrack im Wattenmeere. Wehe dem Schiff, das bei rasendem Weststurm aus der offenen Nordsee ins Wattenmeer verschlagen wird! Wie in grimmigem Zorne wird das Fahrzeug krachend ans die Wattenbank geschleudert wo es dann später wie ein Koloß aus dem seichten Wasser herausragt, dem riesigen Elefanten vergleichbar, der auf dem südafrikanischen Feld verendend hingestreckt liegt. 4. Helgoland ist keine Marschinsel, sondern ein dreikantiges, 13/4 km langes Stück Gebirge von 60 m Höhe, ein „Tafelberg". (Wie kann hier Ge- birge sein?) Die Insel tauschte Kaiser Wilhelm Ii. 1890 von den Engländern gegen afrikanisches Gebiet ein. Wichtigkeit der stark befestigten Insel! das „deutsche Gibraltar"! seit 1910 Kriegshafen. Schönheit der Insel: Rotes Gestein (Ton-

2. Für Seminare - S. 145

1912 - Breslau : Hirt
3. Ostasien. 145 82. Streike in Ofcifct. Gegen den prallen Sonnenschein (Osaka liegt weit südlicher als Sizilien!) schützen sich die Arbeiter durch große, pilzförmige Strohhüte, die wohlhabendem, in der Jinrikscha fahrenden Japaner durch Schirme. Steinhäuser sind feiten; denn wegen der Ecdbebengefahr werden noch heute leichte Holzhäuser mit Stroh- oder Ziegeldächern bevorzugt. japanische ^mnkscha. Nicht nur in Japan, wo unser Bild aufgenommen wurde, sondern auch in China und in Indien ist für die Personenbeförderung vielfach die Jinrikscha (jap. = Menschenkraft- Wagen) in Gebrauch, ein zweirädriger Wagen, der von Kulis gezogen wird. Lennarz, Erdkunde für Seminare. 10

3. Für Seminare - S. 536

1912 - Breslau : Hirt
536 C. Grundzüge der Wirtschaftsgeographie. Galizien und Rumänien. Kleinere Gewinnungsstätten haben in Europa Schott- land, Hannover, das Unterelsaß und in Asien Sumatra. ß 357. 4. Erzeugnisse der Industrie. Da Kohle und Eisen die wichtigsten Vor- bedingnngen des Großgewerbes sind, so wurden die kohlen- und eisenerz- reichen Länder Großbritannien, Deutschland und die Union die ersten Industrieländer der Erde. Die bedeutsamsten Industrien der Welt sind die Webindustrie und die Maschinen- und Eisenindustrie. An der Spitze der Web- Industrie steht das Baumwollgewerbe. Es hat seinen Hauptsitz in England, dessen Aussuhr in Baumwollwaren die aller anderen Länder zusammengenommen noch übertrifft^. Die Ausfuhr aus Deutschland und den Vereinigten Staaten ist gewaltig gestiegen. Die Wollindustrie entwickelte sich in Nordwesteuropa uameut- lich da, wo früher Schafzucht betrieben wurde. Heute wird meist eingeführte Roh- wolle verarbeitet. Hauptländer der Leinenindustrie sind England, Frankreich, Deutschland und Belgien. In der Seidenindustrie behauptet Frankreich den Vor- rang, dann folgen Deutschland und die Schweiz. In Japan ist dieser Industrie- zweig in lebhaftem Aufblühen begriffen; auch Italien treibt bedeutenden Handel mit Seidenstoffen. In der Eisenindustrie wetteifern Deutschland und die Union mit Großbritannien, ohne dieses bis jetzt ganz erreicht zu haben. In der chemischen Industrie wie auch in manchen andern Industriezweigen ge- bührt Deutschland der Vorrang. (Vgl. § 342.) 2. Der Verkehr. § 358. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eroberte der Verkehr nach und nach die gesamten bewohuteu Erdräume und die dazwischen liegenden Meeresflächen: er wurde zum Weltverkehr. Diese Entwicklung stützt sich auf die Ausgestaltung und Vervollkommnung der modernen Verkehrsmittel, die vermöge ihrer Schnel- ligkeit auch die weitesten Entfernungen zu überwinden vermögen. Eisenbahn, Dampfschiff und elektrischer Draht sind infolgedessen die eigentlichen Träger des neuzeitlichen Großverkehrs, und nur als Zuträger zu dessen Bahnen haben in man- chen Ländern noch Träger, Last- und Zugtiere eine gewisse Bedeutung. Zugleich zeichnen sich jene Verkehrsmittel durch die Fähigkeit aus, Güter, Personen und Nachrichten in großen Massen zu befördern. So ist der heutige Verkehr Welt-, Schnell - und Massen verkehr. Mit der Eroberung des Luftmeeres für den Verkehr ist der Ansang gemacht. I. Ter Landverkehr. 1. Verkehrsmittel für den Landverkehr außer den Eisenbahnen. Besonders in wirtschaftlich wenig entwickelten Erdräumen herrschen nieist noch Verkehrsmittel ursprünglicher Art vor. In den nördlichen Ländern Europas, Asiens und Amerikas ist der Schlittenverkehr üblich. Huude und Renn- tiere bilden die Zugtiere. Mancherorts dient als Verkehrsmittel der Karawanen- wagen; er wird in Südafrika und Südamerika, auch in Vorderindien mit Ochfen be- spannt, im nördlichen China dagegen wie im südlichen Sibirien, in Rußland und Nordamerika von Pferden gezogen. Für den Wagenverkehr werden in Jta- lien Pferde, Maultiere oder — so in Süditalien — schnelle Rinder benutzt. In China, Japan, auch an der Ostküste Afrikas bedient man sich leichter zweirädriger, von Kulis gezogener Wagen, sog. Rikschas (Bild 83). * Das ozeanische Klima, d. h. der hohe Feuchtigkeitsgehalt der Luft, begünstigt die Baumwoll- und Leinenindustrie in den atlantischen Ländern. Unsere Fabriken müssen den Luftfeuchtigkeitsgehalt in den Spinnsälen künstlich steigern.

4. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 42

1912 - Breslau : Hirt
42 B. Landschaftsgebiete. § 112, 113 23. Blick von der Göhrener Brücke ins Muldental. Die Chemnitz—leipziger Linie über- quert bei Göhren in der Nähe von Lunzenau das ziemlich breite, tiefe Tal der Mulde auf einer 68 m hohen und 381 m langen Brücke, deren oberes Stockwerk 21 Bogen aufweist. Anten fährt die Mulden- talbahn Würzen—glauchau. Die Uferhänge tragen vorwiegend Laubwald und verleihen der Gegend -etwas Anmutiges. Häufig stauen Wehre das Wasser des Flusses auf, um es in Mühlgräben Fabriken und Mühlen zuzuführen. 24. Muld ental bei Leisnig, In dem ziemlich breiten Flußtal zieht sich die Bahn Hut, und am Flusse sind Fabriken und Mühlen entstanden. Die Stadt Leisnig selbst liegt oben auf der Höhe, wo sich beim Schloß auch noch Reste der einstigen Burg Mildenstein (d. i. Muldenstein», die von Heinrich I. als Grenzfeste gegen die Slawen angelegt worden sein soll, vorfinden. Fruchtbares Ackergelande mit stattlichen Bauerngütern weisen die Hochflächen auf beiden Seiten des Tales auf.

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1008

1850 - Weilburg : Lanz
1008 Die einzelnen Zauber Amerika's. hàngig (Indios braves oder barbaros.) Die Moskito- Indianer in Honduras sind unversöhnliche Feinde der Spa- nier. — Die Religion des Landes ist die katholische. — Die Bewohner stehen mit denen Meriko's ans gleicher Bil- dungsstufe (§. 1102). Einige Universitäten und viele andere Unterrichtsanstalten sind vorhanden. — Die hauptsächlichen Beschäftigungen sind Landban, Viehzucht, Fischerei und etwas Bergbau. In mehrern Zweigen des G ewcrbfleißes zeigen auch hier die Indianer große Geschicklichkeit. Der Handel ist nicht unbedeutend; besonders werden Indigo, Cochenille, Balsam, Kakao, Zucker, Gewürze, Taback, Baumwolle, Ge- treide, Leder, Gold und Silber u. a. ausgeführt. Der wich- tigste Handelsplatz ist Neu-Guatemala; die Münzen sind die ehemaligen spanischen. §. 117kl. Peter von Alvarado unterwarf im I. 152-1 diesen Theil Amerika's der spanischen Krone; nach fast drei Jahrhunderten, (182!) erklärte sich derselbe unabhängig und gab sich eine Verfassung, die mit der merikanischen die größte Aehnlichkeit hat. Die gesetzgebende Gewalt ist bei dem Bnndes-Kongresse; die vollziehende übt ein Präsident. Die Sklaverei ist abgeschafft. — Die jährliche Einnahme wird zu 2 Mill. Gulden, die Schuld aber zu 26 Mill. angege- den. — Her Staat unterhält kein stehendes Heer; nur etwa 20,000 Mann Milizen sind vorhanden. §. 117-1. Dieser Bundesstaat besteht ans fünf einzel- nen Staaten und überdies aus einem Bundesbezirke. — Ncu-Guaternala (Guatemala la Nucva), die Haupt- stadt des ganzen Bundesstaates, breitet sich, schön und regelmäßig gebaut, im Südosten von Ciudad de las Casas an dem Flusse Bakus und unweit des großen Oceans in einer schönen Ebene ans, welche von 10,000 Fuß hohen Vulkanen begrenzt wird, und zählt 54,000 Einw. Die Stadt wurde erst 1774 erbaut; der häufigen Erdbeben wegen ist kein Haus höher, als 20 Fuß. Bäche durchschneiden, Kühle verbreitend, die Stra- ßen; Sàulengànge umgeben den Marktplatz; schöne Kirchen ragen empor. Man findet eine Universität, eine Akademie der

6. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1035

1850 - Weilburg : Lanz
Xii. Die La P l a t a - S t a a t e n. 1033 ehemals durch die Jesuiten zum Ehristenthume bekehrt und in Missionen vereinigt. Ein besonders merkwürdiger Menschen- schlag, von Spaniern und Indianern abstammend, sind die Gauchos (Viehhirten). Einsam leben diese in den Pampas, oft viele Meilen weit von aller menschlichen Gesellschaft cnr- ferut, wodurch sie denn zu halben Wilden geworden sind. Ihre Nahrung besteht fast einzig in Fleisch, ihre Kleidung ans Leder und wollenen Decken. Sie wohnen in elenden Hütten; ihr arm- seliges Hausgcräthe ist fast einzig aus Knochen gemacht.. Völ- lig dem Müßiggänge ergeben, roh und unempfänglich für alles Bessere, stehlen, rauben und morden sie mit der größten Gleich- giltigkeit. Fast alle Geschäfte werden zu Pferd abgethan; sie scheuen sich auch den kleinsten Weg zu Fuß zurück zu legen. Daher ist ihre Fertigkeit im Reiten wahrhaft bewundernswcrth, so wie auch ihre Geschicklichkeit, mit der, 70 bis 80 Fuß weit geworfenen Riemeuschlinge, dem Lazo oder Lasso, wilde Thiere einzufangen. Mit dieser Schlinge bewaffnet, sind sie selbst im Kriege furchtbare Gegner. — Die Religion des Landes ist die katholische; auch die protestantischen Briten haben volle Religionsfreiheit. §. 1203. Für Förderung und Verbreitung von Wissen und Können sorgen mehrere Unterrichtsanstalten, von denen die meisten in der Hauptstadt Buenos-Apres vereinigt sind. Auch Cordova hat eine ehemals berühmte Universität. Einige Fach- schulen und Gymnasien sind vorhanden; der Volksunterricht wird keineswegs vernachlässigt; man findet mehrere Bücher- und Naturalien-Sammlungen. — Die wichtigste und ausge- breitetste Beschäftigung ist die Viehzucht; Acker- und Berg- bau werden weniger stark getrieben. Die Industrie besteht hauptsächlich in Wollweberei; der nicht unbeträchtliche Han- del befindet sich meistens in den Händen der Engländer und Franzosen; Karawanen ziehen nach den benachbarten Ländern. Rinds- und Pferdehäute, Pelzwerk, Wolle und Haare, Hörner, Talg und gedörrtes Fleisch sind die bemerkenswerthestcn Artikel der Ausfuhr. Buenos-Apres gehört zu den bedeutendsten Handelsplätzen ganz Amerikas. — Die jetzigen vereinigten 67*

7. Mitteleuropa - S. 14

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Der Rhein: 14 berge einfassen. Sie müssen das Erdreich festhalten, damit es bei starken Regen- güssen nicht weggeschwemmt wird. Wir ermessen, wie mühselig die Arbeit der Weinbauern ist! Wie oft müssen sie den steilen Hang mit allerlei Arbeitsgerät hinaufklettern! Auch der Dünger muß in Körben auf dem Rücken hinaufgeschleppt werdend —Wir sehen, daß die Abhänge geschmückt sind durch Ruinen und Schlösser. Ganz zu hinterst, an dem Abhang deshnnsrück, erblicken wir das herrliche Schloß Rheinstein, das aus einer Ruine wiederhergestellt worden ist (siehe auch Bild 13). Es gehört dem Bruder unseres Kaisers, dem Prinzen Heinrich in Kiel. — Auf der Höhe des Taunus erhebt sich das Niederwald - Denkmal. Man steigt zu ihm hinauf von dem berühmten Weinort Rüd esh eim aus. Der ist auf unferm Bilde nicht mehr sichtbar; er liegt weiter rechts. Das Niederwald - Denkmal. § 13 Dieses schöne Denkmal ist errichtet worden zum Andenken an den Krieg von 1870/71. Auf einem hohen Unterbau (Postament) erhebt sich eine edle Frauengestalt. Das ist die Germania. Sie soll das neue herrliche Deutsche Reich bedeuten (Sinnbild oder Symbol des Deutschen Reiches). Sie hat sich von ihrem Thronsessel erhoben und zeigt in freudigem Stolz die schwer erkämpfte Reichs- kröne. Die Linke umfaßt mit festem Grisf das Reichsschwert. Die Germania selbst ist 12v2 m hoch, also so hoch wie ein zweistöckiges Haus; das Schwert mißt 7 m, hat also die Höhe eines einstöckigen Hauses; der Kops ist 1 m laug. Das Standbild ist eins der größten/ die es gibt. Aber wichtiger als seine Größe ist seine wunderbare Schönheit. — Der Schöpfer des Bildwerks ist der Bildhauer Johannes Schilling in Dresden. Gar schön ist auch der 25 m hohe Unterbau. Aus Vorsprüngen des unteren Sockels sehen wir zwei Engelsgestalten, den Engel des Krieges und den Engel des Friedens. Jeder ist 7 m hoch, und die Trompete, die der Kriegsengel bläst, mißt fast 3 m. Zwischen den Engeln befindet sich ein Flachbild (Relief, fpr. reljeff!). Es zeigt in Lebensgröße den deutschen Kaiser Wilhelm I. und die deutschen Fürsten und Heerführer. Die linke Seite dieses Sockelstücks zeigt den Auszug der deutschen Krieger, die rechte Seite ihre Heim- kehr. Diese beiden Flachbilder sind ganz besonders schön und ergreifend. — Taufende von Menschen steigen alljährlich hinauf, um dieses stolze, schöne Denkmal zu betrachten. Zugleich erfreuen sie sich an dem Ausblick über den Rheinstrom und seine herrlichen Ufer. — In den nächsten Jahren wird man auch gegenüber, auf dem Hunsrückabhang, ein großes Denkmal bauen, ein Bismarckdenkmal. Es wird sich über dem Winkel erheben, den Rhein und Nahe bilden, also etwa da, wo wir auf unferm Bild 12 eine Ruine feheu. § 14 3. Das enge Rheintal von Bingen bis Bonn. Schon auf Bild 12 erkennen wir (links), daß der Rhein an der Biegestelle bei Bingen in ein enges Tal eintritt. Wie dieses Engtal beschaffen ist, sehen wir besonders gut auf Bild 15. Auf beiden Seiten steigen die Felswände steil hinan zur Hochfläche Sie gehören auf der einen Seite dem Taunus, auf der andern Seite dem ? an. Sie treten fast immer hart an den Fluß heran. Nur ab und zu bleibt Platz für ein Städtchen. Wir 1 Noch schwerer haben es die Weinbauern an der Mosel (suche den Fluß!), denn hier sind die Abhänge meist noch steiler. Die Weinberge hängen stellenweise fast übereinander wie die Ballone an großstädtischen Häusern.

8. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 144

1836 - Leipzig : Schumann
144 Allgemeine Erdkunde. wohl 25 Meilen breit und darüber; in Peru theilt sie sich in drei, die mit einander parallel laufen, bis etwa zum 6 oder 7° südlicher Breite; in Ecuador bildet sie nur zwei Ketten, die weiter nördlich sich mit einander vereinigen, und etwa 20 Meilen vom Meere entfernt laufen. Die zwischen den Gebirgszügen liegenden Thaler sind 5 bis 8 spanische Meilen breit, sehr fruchtbar, ziemlich stark bevölkert und gut angebauet; in ihnen liegen die volkreichsten Städte des vormals spanischen Süd-Amerika. Uebrigens steigt die Haupt- kette der Anden im Allgemeinen ziemlich steil an, zeichnet sich durch eine Menge von Schluchten Schlünden und Engpässen (Quebradas, §. 240) aus, und ist auf den hohen Gipfeln mit ewigem Schnee bedeckt. Die Abhänge bieten alle möglichen Verschiedenheiten des Klimas und der Produkte dar. 8-615. Die Bodenerhebungen in Guyana, deren Gränzen vom Oronoko, Eassiquiare, Rio Negro und Amazonen- ström gebildet werden, sind eine durch Ebenen, Llanos und Wälder mannigfach getrennte Gruppenmasse von Gebirgen, deren Kern die Sierra de Parime zu bilden scheint. Der höchste Punkt der Guyanagebirge ist der Pik von Duida 7800 Fuß. 8. 616. Die brasilianischen Gebirge laufen in drei großen Ketten. Die bedeutendste derselben, die vom rechten Ufer des San - Francisco bis zum Uruguay, also von 10 0 bis 2s° südl. Breite sich hinzieht, ist die Serra do Espinhaco, welche Bra- silien von Norden nach Süden, von Bahia bis nach San Pedro durchzieht. Ihre höchsten Gipfel, wie der Ztacolumi bei Villa rica, 5700 Fuß, liegen sämmtlich in der Provinz Minas-geraes. — Oestlich von der Espinhacokette läuft fast parallel mit der Küste die sogenannte Serra do Mar oder Küstenkette, von 16° bis 30° südl. Breite. Sie erhebt sich nirgends zu 4000 Fuß. — Die dritte und zugleich die längste Kette ist die Serra dos Ver- tentes; sie ist die westlichste und trennt die Zuflüsse des Ama- zonenstroms, Tocanlin und Parnahiba von denen des San-Fran- cisco, Parana und Paraguay. Sie läuft von der Westgränze der Provinz Ceara in einem großen Halbcirkel bis zum westlichen Ende der Provinz Matto grosso. Auf ihrem langen Zuge führt sie etwa ein Dutzend verschiedene Namen; ihre Höhe erreicht nirgends 3000 Fuß. 8.617. Die westliche Abdachung Süd-Amerikas fällt steil gegen den großen Ocean ab, und erlaubt daher keine bedeu- tende Entwickelung der von ihr herabfallenden Ströme; auch läuft, wie bemerkt, die Kette der Anden überall nur in einer sehr geringen Entfernung von der Küste. 8.618. Das ungeheuere Gebiet des Amazonenstroms nimmt beinahe die Hälfte von Süd-Amerika ein, und besteht zum großen Theile aus "einer nur wenig über den Meeresspiegels sich erhebenden Ebene, die unendlich fruchtbar und von zahlreichen ^ Flüssen bewässert ist. Eben so fruchtbar, obwohl nicht so ausge- dehnt ist das Gebiet des Orenoko, das den größten Theil der Llanos von Venezuela umfaßt, und ebenfalls von schiffbaren Flüsien durchzogen wird.

9. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 65

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 65 — einem unten zugespitzten, im Feuer gehärteten Grabstock versehen, mit dem sie die Erde nach Wurzeln und kleinem Getier aufwühlen. Die Männer tragen als Waffe Bogen und Pfeile, deren aus Knochen hergestellte Spitzen oft vergiftet sind. Hauptsächlich die mangelhaste Nahrung ist wohl schuld daran, daß die Buschmänner körperlich so verkümmert sind. Doch hat die Schwierigkeit, den Lebensunterhalt zu erwerben, bei ihnen auch wieder bestimmte Eigenschaften zu hoher Vollkommenheit ausgebildet. Sie haben ungemein scharfe Augen und besitzen in hohem Grade die Fähigkeit, die Spuren von Tieren und Menschen zu erspähen. Sie können lange Hunger und Durst ertragen, und bei ihrem leichten und sehnigen Körperbau sind sie schnelle und dauerhafte Läufer. Manche Wildarten werden von ihnen zu Fuß sogar so lange verfolgt, bis sie, gänzlich ermüdet, Abb. 13. Hottentottenkraal. (Nach Kolb.) ihnen zur Beute werden. Auch List und Verschlagenheit sind ihnen in hohem Grade eigen, und als verwegene Diebe und Räuber haben sie sich den Haß der andern Eingeborenen und der Weißen zugezogen. In früheren Jahren hat man förmliche Treibjagden auf sie gemacht und schonungslos jeden Buschmann erschlagen, dessen man habhast wurde. Ihre Zahl ist deshalb auch sehr zusammengeschmolzen, und sie haben sich immer mehr in nn- wirtliche Gegenden zurückziehen müssen. Nur etwa 5000 Köpfe sollen noch vorhanden sein, und wenn die Kolonialregierungen nicht schließlich dazu übergehen, ihnen bestimmte Gebiete einzuräumen, werden sie wohl rasch dem Aussterben entgegengehen. Die Hottentotten sind etwas größer und kräftiger als die Buschmänner. Als die Europäer mit ihnen bekannt wurden, trieben sie hauptsächlich Viehzucht, aber noch keinen Ackerbau. Sie wohnten in niedrigen, halbkugelförmigen Hütten, die aus einem Gestell von Stäben bestanden, die in die Erde gesenkt, gebogen, zusammengebunden und mit Binsenmatten Fick, Erdkunde. Iv. Band. r

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 53

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 53 — größten Teile Bantuneger. In ihrer Körperbildung, in Lebensweise, Sitten und Gebräuchen unterscheiden sich diese nicht wesentlich von den Sudannegern. Was ihre zahlreichen Stämme zu einer Völkerfamilie vereint und jenen gegen- über abgrenzt, ist hauptsächlich die Sprache. Trotz der großen Verschiedenheit, die zwischen den einzelnen Bantusprachen besteht, zeigen doch alle eine weit-- gehende Übereinstimmung in ihrem grammatischen Bau. Kennzeichnend ist insbesondere der große Reichtum an Vorsilben, die sowohl der Beugung als der Bildung neuer Wörter dienen. U-ganda heißt z. B. ein Land am Norduser des Viktoriasees, Wa-ganda heißen seine Bewohner, M-ganda bezeichnet den einzelnen Mann, Ki-ganda die Sprache des Landes usw. — Die Kongoneger gliedern sich in eine Menge von kleinen Völkerschaften, die in ihrem Wesen und ihrer Beschäftigung oft erhebliche Unterschiede zeigen. Die meisten leben vom Ackerbau und haben wohlbestellte Felder, andere treiben hauptsächlich Viehzucht oder Jagd und Fischfang. Zerstreut sitzen zwischen den Kongonegern verschiedene Zwergvölker. Sie erreichen nur eine Größe von 1.25—1,45 m, haben sehr kurze Beine und einen verhältnismäßig langen Oberkörper und eine bedeutend hellere Hautfarbe als die Neger. Sie wohnen in kleine Stämme zersplittert in den schwer zugänglichen Waldlandschaften in Höhlen und Grashütten und leben fast ausschließlich von der Jagd. Sie sind kriegerisch und hinterlistig und führen als Hauptwaffe den Bogen, mit dem sie aus dem Versteck vergiftete Pfeile auf ihre Feinde abschießen. Häufig stehen sie auch mit ihren Nachbarn, den ackerbauenden Negern, in freundschaftlichem Verkehr und tauschen ihre Jagdbeute gegen Feldfrüchte ein. Die bekanntesten unter deu Zwergvölkern find die Akka an den Stanleyfällen und die Wambutti am Arnwimi. Über ihre Herkunft gehen die Ansichten der Forscher noch auseinander. Die einen halten sie für die Reste einer Urbevölkerung Afrikas, andere sehen in ihnen verkümmerte, entartete Neger, noch andere halten sie für Verwandte der Buschmänner. Die Bevölkerung des Kongobeckens ist in den letzten Jahrzehnten stark zusammen- geschmolzen. Durch Sklavenjagden, die hier von Arabern und Jndiern betrieben wurden, sind dichtbesiedelte Gegenden in menschenleere Einöden verwandelt worden. Der bekannte Afrikareisende Wißmann kam auf seiner ersten Reise nicht weit vom Äquator in eine Gegend, die sich durch besondere Schönheit und Fruchtbarkeit auszeichnete. Sie war wohl angebaut und ziemlich dicht von einem friedlichen, glücklichen Volke besiedelt, das in großen Dörfern wohnte. Vier Jahre später kam Wißmann wieder dorthin. „Als wir uns den Ortschaften näherten", berichtet er, „wunderten wir uns, daß sich niemand blicken ließ, uns zu bewillkommnen. Wir betraten den tiefen Schatten der mächtigen Palmen; zur Rechten und Linken waren die Aushaue, wo unsere Freunde gewohnt hatten; hohes Gras hatte überwuchert, was uns früher das Herz erfreute. Die Ernten waren zerstört, alles in eine Wüste verwandelt. Todesstille herrschte. Wir suchten vergeblich nach den friedlichen Hütten, den Heimstätten des Glücks. Ein verkohlter Pfahl hier und dort, ein paar Bananenbäume war alles, was noch davon zeugte, daß Menschen hier gewohnt hatten. Bleichende Schädel am Weg und an Stangen geklammerte Knochenhände sagten uns, was geschehen war, seit wir hier waren". Wißmann traf auch auf einen Zug gefangener Sklaven. „Hunderte waren zu 10, zu 20 mit langen Ketten und Halsringen verbunden. Bei Schwächeren, Weibern und Kindern, bei denen Flucht ausgeschlossen war, hatte man
   bis 10 von 2872 weiter»  »»
2872 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 2872 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 47
1 18
2 22
3 120
4 29
5 822
6 35
7 805
8 57
9 133
10 473
11 66
12 21
13 17
14 46
15 43
16 1154
17 61
18 76
19 78
20 29
21 39
22 141
23 31
24 138
25 18
26 59
27 24
28 83
29 29
30 503
31 34
32 124
33 69
34 23
35 17
36 227
37 680
38 308
39 55
40 43
41 79
42 29
43 325
44 48
45 163
46 53
47 24
48 38
49 39

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 17164
1 1973
2 2169
3 19256
4 17568
5 10241
6 8545
7 1031
8 1216
9 2219
10 7322
11 14463
12 8590
13 3491
14 2195
15 1557
16 8406
17 13211
18 8142
19 1176
20 1496
21 22526
22 1170
23 2197
24 4610
25 2549
26 2998
27 10252
28 11361
29 552
30 2333
31 553
32 1741
33 8563
34 1718
35 1040
36 4363
37 1328
38 1016
39 2090
40 8005
41 2713
42 5175
43 4585
44 5078
45 10778
46 3593
47 9937
48 17462
49 13552
50 21970
51 485
52 2540
53 4669
54 5512
55 756
56 995
57 4166
58 1293
59 998
60 1293
61 15872
62 10442
63 706
64 13874
65 1856
66 4196
67 808
68 2110
69 2677
70 33239
71 2466
72 2445
73 6093
74 2087
75 4998
76 17571
77 11629
78 4002
79 11187
80 5475
81 8069
82 2872
83 1195
84 7117
85 801
86 823
87 4046
88 722
89 2243
90 644
91 5140
92 28496
93 8633
94 7786
95 14497
96 1053
97 9562
98 6813
99 4830

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 174
1 23
2 148
3 57
4 44
5 8
6 351
7 11
8 14
9 5
10 21
11 16
12 428
13 178
14 26
15 22
16 23
17 13
18 8
19 27
20 13
21 5
22 5
23 42
24 84
25 79
26 20
27 12
28 50
29 14
30 12
31 18
32 103
33 157
34 137
35 4
36 25
37 16
38 15
39 45
40 2
41 28
42 157
43 127
44 9
45 23
46 78
47 51
48 51
49 15
50 246
51 203
52 22
53 18
54 8
55 11
56 25
57 25
58 6
59 363
60 34
61 11
62 34
63 5
64 16
65 55
66 13
67 0
68 27
69 44
70 26
71 5
72 18
73 7
74 8
75 82
76 40
77 14
78 18
79 9
80 29
81 657
82 64
83 28
84 139
85 46
86 31
87 28
88 12
89 119
90 41
91 15
92 59
93 16
94 14
95 36
96 21
97 44
98 31
99 16
100 145
101 16
102 311
103 24
104 90
105 9
106 24
107 24
108 6
109 39
110 52
111 16
112 643
113 37
114 116
115 38
116 59
117 10
118 3
119 36
120 42
121 350
122 13
123 392
124 71
125 129
126 8
127 58
128 21
129 96
130 12
131 343
132 14
133 34
134 41
135 2
136 98
137 21
138 12
139 11
140 32
141 0
142 145
143 262
144 23
145 30
146 9
147 11
148 4
149 118
150 9
151 19
152 365
153 42
154 33
155 45
156 53
157 7
158 7
159 74
160 23
161 6
162 3
163 3
164 16
165 7
166 76
167 62
168 193
169 277
170 2
171 29
172 5
173 107
174 15
175 496
176 6
177 215
178 48
179 88
180 12
181 12
182 75
183 173
184 72
185 196
186 16
187 13
188 14
189 20
190 52
191 8
192 20
193 36
194 11
195 394
196 194
197 15
198 3
199 21